Samstag, 19. März 2011

Okhaldhunga (Ostnepal)

Rhododendronbaum,
die Blüte ist eines der Wahrzeichen Nepals
Okhaldhunga liegt im Osten des Landes und ist mit einem Kleinflugzeug und anschließend 4stündigem Aufstieg zu erreichen, oder aber auch mit dem Bus.
Ein Krankenhausbett in der Sonne, zum Aufwärmen
Ich habe die 2. Variante der Reise gewählt und nach zweimaligem Buswechsel und 27 Stunden -  den letzten Tag auf unbefestigter Strecke - Okhaldhunga erreicht. Es war eine spannende Reise und ich war die einzige Fremde, umsorgt -manchmal fast zuviel- von meinen Mitreisenden.
Wenn der Bus sich höher schraubt in die Berge, gibt es bei klarem Wetter einen guten Blick auf den Everest, der unter seinen  Bergnachbarn gar nicht so leicht als der höchste Berg der Welt auszumachen ist.

Zu dieser Jahreszeit blühen in den größeren Höhen auch die Rhododedronwälder.

Mein Ziel war  das Bergkrankenhaus in Okhaldhunga, aufgebaut und betrieben von der United Mission to Nepal und vernetzt mit einem Dorfgesundheitsprogramm für die Region.

Dr. Erik Bohler und seine Frau Kristin aus Norwegen sind schon viele Jahre in Okhadhunga unermüdlich tätig. Ärtzlicherzeits wird Dr. Bohler durch das Krankenhaus in Patan /  Kathmandutal unterstützt. Die jungen Ärzte aus der Stadt müssen nach Abschluß ihrer Prüfung dort einen mehrmonatigen Einsatz ableisten. Auch hier gibt es keine Abgrenzungen der Fachrichtungen, ob ein Kaiserschnitt ansteht oder die Behandlung eines nierenkranken Kindes (im Bild) oder oder oder....

Tuk Bahadur, Direktor
Auch diese Krankenhaus hat einen sehr engagierten nepalesichen Direktor. Tukji sagt von sich, dass er versucht, von dem, was er empfangen hat ein wenig zurück zu geben, um das harte Leben der Menschen hier und da ein wenig zu erleichtern. Er sieht darin einen Auftrag als Christ, gerade den Schwachen und den Kranken zu helfen.
hat das Erd-
beben überstanden, die alte Station
Das Krankenhaus hat neben einer regen Ambulanz ca. 38 stationäre Betten und eine Baracke für Tuberkulosekranke, aber häufig sehr viel mehr Patienten. Bei einem Erdbeben 1988 sind alle Gebäude bis auf den ältesten Krankenhausteil zerstört worden. (Heute dienst sie als Werkstatt )








Willkommen im Leben
so klein, und schon ein gebrochener Arm
Großes Ziel ist es, eine neue Entbindungsstation, Behandlungsräume und bessere Unterbringungsmöglichkeiten für die Schwerkranken zu erstellen. Bau beginn ist im April, aber erst ein Bruchteil der benötigten Gelder ist vorhanden.

Schwerkranke gibt es immer, denn auch hier kommen die Menschen oft erst, wenn sie keine andere Lösung mehr sehen. So war da in den Tagen meines Aufenthaltes ein junges Mädchen im septischen Schock, ein Mann mittleren Alters, dem ein Stier den Unterleib zerfetzt hat, eine Frau mit Komplikationen nach der Entbindung und etliche Menschen mit  ernsthaften internistischen Erkrankungen.



 Diese Menschen waren zum Teil sehr behelfsmäßig untergebracht in sehr kritischem Zustand.
Einen neuen Generator gibt es zum Glück inzwischen (eine Spende aus Norwegen) denn es gab Situationen, wo alle, die eine Taschenlampe hatten das OP-Feld ausleuchten mussten. Auch der Raum für Operationen ist eigentlich ungeeignet und es ist gut, hier neu zu planen.

In diesem Jahr sind schon über 300 Kinder in dem kleinen Haus geboren. Es gibt einen Bereich für die Schwangeren, wo sie vor der Entbindung kostenlos untergebracht werden, denn sie haben oft lange Wege und manchmal tagelange Fußmärsche zum Krankenhaus.

In Okhaldhunga hat mich sehr gefreut, die gute Vernetzung der Dorfgesundheitsarbeit mit dem Krankenhaus. Die Arbeit in den Dörfern der Umgebung direkt, wird sich nie finanziell selber tragen können, hat aber langfristig vorbeugend Auswirkungen auf die Lebensqualität der Menschen, anders, als die Behandlung bereits aufgetretener Krankheiten.




Herzliche Begrüßung
 in der Mitarbeiterversammlung
Im Bazaar auf dem Hügel gibt es mittlerweile auch neue große Häuser aus Zement, aber der Großteil der Menschen in den Dörfern lebt noch fast so, wie ich es vor über 30 Jahren kannte. Allerdings ist heute über so manchem Grasdach auch eine kleine Solarzelle angebracht und wer immer es sich leisten kann hat ein Mobiltelefon...


Für mich war es eine sehr bewegende Zeit, vor allem das Wiedersehen mit alten Bakannten und zu erleben in welchem Geist hier unter sehr einfachen Lebensbedingen gearbeitet wird! Überrascht wurde ich mit einer herzlichen Begrüßung in der Mitarbeiterversammlung.

Schließen möchte ich diese Postkarte, mit einer Bitte um Unterstützung für das Krankenhaus, vor allem für die so notwendende Baumaßnahme. Sie können Ihre Spende an die Gossner Mission senden unter dem Stichwort "Okhaldhunga Krankenhausbau" EDK Kiel, BLZ: 210 602 37, Konto: 139 300
Ich bin sicher, das diese Spenden ihren Zweck erfüllen. Danke

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