Immer wieder waren wir beeindruckt von der Vielfalt praktizierten Glaubens der unterschiedlichen Religionen. Allem Anschein nach leben sie in großer Toleranz mit- und nebeneinander.
Eines der großen Hinduheiligtümer in Kathmandu ist Pashupatinath. Es ist eine Tempelanlage am Ufer des Bagmatiflusses mit vielen Gebäuden und Anbetungsstätten, die dem Gott Shiva geweiht sind. Für den nepalesischen Hindu ist dies ein heiliger Ort mit ganz besonderer Bedeutung. Neben der Verehrung Shivas ist es eine Lebenserfüllung, hier sterben zu dürfen. Ein Tempelteil ist ein Altersheim, in einem anderen können die Familien ihre sterbenden Angehörigen begleiten und versorgen. Direkt am Fluß sind die Verbrennungsstätten für die Verstorbenen.
In dieser Anlage leben viele Sadhus (Hindupriester), die sich gern gegen ein Entgeld fotografieren lassen.
Dem heiligen Ort nicht angemessen ist der Grad der Verschmutzung, der heilige Fluß gleicht bei niedrigem Wasserstand einer Kloake. Mit Entsetzen sahen wir, daß Gläubige ihre Waschungen darin vornahmen.
Obwohl der Hinduismus lange Staatsreligion in Nepal war, spielt der Buddhismus nach wie vor eine große Rolle, stammt doch Buddha selbst aus dem Südwesten Nepals. Es gibt viele unterschiedliche Ausprägungsformen. Zwei Zentren für den tibetischen Buddhismus sind im Kathmandutal Swayambhunath und Boudhanat mit ihren großen Stupas. Um die eigentliche Stupa gruppieren sich sowohl Frauen- als auch Männerklöster.
Der Islam spielt unter den Religionen die kleinste Rolle in Nepal. Im Stadtbild, erkennbar an Bart und Kleidung, sahen wir jedoch hin und wieder Muslime.
Der Samstag ist der wöchentliche Feiertag Nepals, an dem auch die Christen ihre Gottesdienste feiern. Die hiesige Kirche ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. Sie ist eine sehr junge Kirche, aufgebaut weniger durch fremde Missionare, als durch Christen aus Darjeeling, Nachkommen ehemals nach Indien ausgewanderter Nepalesen. Wenn heute im Gottesdienst der Pastor berichtete, daß gestern 61 Christen getauft wurden, ist dies für uns atemberaubend!
Für mich, Ursula,war dieser zweistündige fröhliche Gottesdienst ein besonderes Abschiedsgeschenk! Morgen früh beginnt die Rückreise.
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